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Jetzt, Mitte September, wird es um 18:30 Uhr in Deutschland langsam dunkel. Zeit, die Flutlichter der Stadien anzuschalten. Flutlicht, Freitagabend, Betzenberg - vor allem in den 1990er Jahren ein Synonym für „alles ist möglich“. Morgen, am 5. Spieltag der zweiten Liga, ist für den 1. FC Kaiserslautern immerhin der vorübergehende Sprung auf den ersten Tabellenplatz drin.
Die Ausgangslage
Denn der FCK ist eine von sechs Mannschaften, die mit zwei Siegen und zwei Remis in die Saison gestartet ist. Zwei Heimerfolgen stehen zwei (unnötige) Unentschieden in der Fremde gegenüber, doch vor allem der Auftritt in Aalen macht Hoffnung für die weitere Saison. Verbesserungswürdig ist auf jeden Fall noch die Chancenverwertung, Lauterns Offensive gehen leider noch fahrlässig mit den Großchancen um. Aber - es gibt diese Chancen, und zwar nicht nur nach Ecken oder Freistößen. Beide Tore in Aalen wurden wunderschön herausgespielt, sei es beim 1:0 durch Kevin Stöger (blitzsauberer Konter) oder beim 2:1 durch Srdjan Lakic (nach Traumflanke von Amin Younes). Und nun steht mit Kerem Demirbay ein weiterer feiner Techniker im Kader des FCK. Aber zurück zur Ausgangslage: Ein Heimsieg gegen den FSV Frankfurt - derzeit auf Platz 13 - könnte für den Sprung auf Rang 1 reichen, je nachdem, wie die gleichzeitig ausgetragene Partie der „Acht-Punkter“ Bochum um Karlsruhe ausgeht. So oder so - elf Punkte nach fünf Spielen standen auch 2009 auf der Lautrer Habenseite, übrigens nach einem 4:1 über den MSV Duisburg - an einem Freitagabend im September unter Betzenbergflutlicht.
Das Personal
Ganz wichtig: Nach den Länderspielen in den vergangenen zwei Wochen und den beiden Testspielen des FCK sollten alle Akteure fit und gesund zur Verfügung stehen (Steven Zellner mal außen vor). Somit hat Kosta Runjaic nun wirklich die Qual der Wahl, was er mit dem Mittelfeld anstellt. Darf Younes diesmal von Beginn an für den ehemaligen Frankfurter Marcel Gaus ran oder wird er nach seinen guten U21-Partien wieder von der Bank aus kommen und wirbeln? Für wen könnte Demirbay in die Startelf rutschen? Kevin Stöger dürfte nach seinen bisherigen Leistungen neben Markus Karl im Mittelfeld gesetzt sein, somit stehen noch drei Plätze zur Verfügung. Spinnen wir mal rum - mit Stöger, Demirbay, Younes und Heintz könnten vier U21-Nationalspieler beginnen, während mit Stefan Mugosa, Philipp Hofmann und Marius Müller drei weitere auf der Bank bereitstünden. Und auch Jean Zimmer und Willi Orban sind noch keine 22 - ein wahrer Jungbrunnen! Ganz realistisch werden aber wohl nur Stöger und Heintz beim Anpfiff auf dem Rasen stehen, eventuell könnte Demirbay für Alexander Ring einspringen. Hofmann und Younes dürften wieder ab der 60./70. Minute auf dem Rasen zu sehen sein und sollte Younes dann seine bisherigen Eindrücke bestätigen, kommt Runjaic spätestens im nächsten Spiel kaum mehr an ihm vorbei.
Der Gegner
Der FSV Frankfurt steht dort, wo man die Bornheimer eigentlich immer erwartet: Im unteren Tabellendrittel ohne große Ambitionen nach oben. Nach einem Fehlstart mit null Punkten aus zwei Partien bekam der FSV allerdings die Kurve und überraschte mit vier Punkten gegen die Aufstiegsaspiranten Nürnberg und Leipzig. Trainer Benno Möhlmann kann seit dieser Saison auf Hanno Balitsch setzen, der „ausgerechnet“ das Siegtor gegen seinen letzten Arbeitgeber Nürnberg erzielte. Ansonsten setzt sich das Team wie bewährt aus soliden bekannten und weniger bekannten Zweitligakickern zusammen, so dass die Bornheimer auch dieses Jahr als Außenseiter an den Betzenberg reisen.
Das letzte Spiel
Es war ein Auf und Ab, jene Partie am 20. April auf dem Betzenberg, die der FCK mit 3:2 gewann. Besonders in Erinnerung geblieben ist natürlich Florian Dicks „Tor des Monats“ zum zwischenzeitlichen 1:1, als er eine Ecke von Stöger volley aus 18 Metern unter den Giebel presste. Eines der geilsten Tore der letzten Jahre! Insgesamt ist die Bilanz gegen den FSV auf Lautrer Sicht durchaus erfreulich - fünf Siegen stehen zwei Unentschieden und eine Niederlage aus dem Jahr 2009 (0:1 im Waldstadion) gegenüber.
Fan-Infos
Wie schon erwähnt: Freitagabend (leider 18:30 Uhr und daher nicht für alle Fans machbar), Flutlicht und eine Mannschaft, die durch ihre Spielweise Sympathien sammelt. Dazu ein Sieg und das Wochenende startet schon mal perfekt! Dennoch werden es wohl nicht mehr als 25.000 Fans - die Zuschauer lassen sich nach den verkorksten letzten Spielzeiten nur langsam zurücklocken, übrigens eine weitere Parallele zur Aufstiegssaison vor fünf Jahren. Auf der Osttribüne würde sich auch ein viel Platz gewohnter Sibirier wohlfühlen, etwa 200 eingefleischte FSVler werden die weite Reise aus Hessen in die Pfalz antreten.
O-Töne
„Frankfurt hat bislang zweimal zu Null gespielt. Das ist uns in dieser Saison bisher nicht gelungen“, weiß FCK-Übungsleiter Kosta Runjaic. Durchaus richtig, vor allem handelte es sich beim FSV um die letzten beiden Partien gegen vermeintlich offensivfreudige Kontrahenten, die gegentorlos gestaltet wurden. Aber sollten die Gäste am Ende wieder genetzt haben, Lakic und Co. hingegen mindestens einmal mehr - so what? Klar, eine gute Defensive und Spiele ohne Gegentore wären auf Dauer echt was Feines, aber drei Punkte sind drei Punkte sind drei Punkte. Klappt halt nur leider nicht gegen jeden Gegner, immer einen mehr zu netzen. Aber vielleicht ja morgen! Let´s go Betze!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Löwe, Heintz, Orban, Zimmer - Gaus, Karl, Demirbay (Ring), Stöger, Matmour - Lakic
Ersatz: Müller, Heubach, Younes, Schulze, Ring, Jenssen, Hofmann
Es fehlt: Zellner (Reha)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
FSV Frankfurt: Klandt - Huber, Beugelsdijk, Balitsch, Bittroff - Konrad - Roshi, Kruska, Grifo, Schembri - Kapllani
Ersatz: Pirson, Burdenski, Kauko, Toski, Engels, Dedic, Yelen
Es fehlen: Kaffenberger, Aoudia, Pagenbirg, Schlicke, evtl. Roshi
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian
