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Es wäre nicht das erste Mal, dass für den FCK ein Sieg gegen Leverkusen den Zwischenstopp zum Pokalfinale in Berlin markiert. Vor diesen großen Traum hat der Fußballgott aber realistisch betrachtet jede Menge Schweiß gesetzt - die Roten Teufel gehen als krasser Außenseiter ins Viertelfinale am Mittwoch.
Die Ausgangslage
„Lasst 'Osram' glühen“, lautete die Überschrift auf „Der Betze brennt“ vor dem Pokalspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Bayer Leverkusen im September 2009. Mit „Osram“ war natürlich der damalige SVB-Trainer Jupp Heynckes gemeint, der das Fritz-Walter-Stadion seinerzeit tatsächlich mit hochrotem Kopf verließ: Mit 2:1 besiegten die Roten Teufel die Werkself und fügten als Zweitligist dem damals noch ungeschlagenen Gegner die erste Saison-Niederlage zu.
Vor dem erneuten Pokalvergleich im Februar 2014 haben sich nicht alle Vorzeichen verändert, aber doch einige. Der größte Knackpunkt ist wohl, dass der FCK diesmal auswärts antreten muss und nicht auf seine Heimstärke vertrauen kann. Aus der Winterpause sind beide Klubs gut gestartet, Lautern besiegte Fürth und Leverkusen holte aus seinen bereits drei Spielen zwei Siege.
Das Personal
Was schon vor dem Auftakt der Rückrunde angedeutet wurde, dürfte in Leverkusen umgesetzt werden: FCK-Trainer Kosta Runjaic hat ein erstes Rotieren angekündigt. Besonders betroffen davon wird wohl die Offensive sein, wo Srdjan Lakic und Chinedu Ede vor dem Sprung in die Startelf stehen. Am System dürfte sich nach dem erfolgreichen Spiel gegen Fürth hingegen nichts ändern - eine Abkehr vom neuen 4-2-3-1-System mit nur einem echten Stürmer ausgerechnet in Leverkusen wäre schon eine Überraschung.
Der Gegner
Ob Leverkusen schon die beiden nächsten, mit Blick auf die Champions League wichtigen Heimspiele gegen Schalke 04 (Samstag) und Paris Saint-Germain (Dienstag) im Hinterkopf hat und den FCK deshalb vielleicht unterschätzt? Man weiß es nicht. Auch wenn es unter dem Bayer-Kreuz natürlich niemand zugeben würde, aber zumindest die bevorstehende Rotation im Team deutet auf den gleichen Fehler hin, den schon Hertha BSC im Pokal gegen Lautern büßen musste: Vier bis fünf Umstellungen werden im Vergleich zum letzten Spiel in der Bundesliga erwartet, unter anderem könnte Torjäger Stefan Kießling geschont werden. Trotzdem muss man anerkennen, dass Bayer natürlich auch von der Bank noch viel mehr gute Möglichkeiten hat, als Hertha und erst recht als der FCK.
Und dann ist da natürlich auch noch Sidney Sam, der gegen seinen Ex-Verein Kaiserslautern bedauerlich oft getroffen hat und das auch am Mittwoch wiederholen möchte. Der Nationalspieler verbindet gute Erinnerungen mit seiner Zeit in der Pfalz: „Ich wünsche meinem ehemaligen Klub auch nur das Beste - außer natürlich im Aufeinandertreffen mit uns.“
Das letzte Spiel
Das letzte Aufeinandertreffen in Leverkusen war eines dieser zu vergessenden Spiele aus dem Abstiegsjahr 2012: Mittwochabends im April musste sich der FCK damals mit 1:3 geschlagen geben und konnte langsam aber sicher die Fahrscheine für Liga Zwei buchen. Viel lieber denkt man da als Roter Teufel an den besagten letzten Pokalfight beider Teams im September 2009 zurück - vom 2:1 vor fantastischer Kulisse am Betzenberg stehen nur noch Tobias Sippel und Florian Dick im FCK-Team, die ihren Kollegen aber sicher vom damaligen Triumph vorschwärmen werden.
Fan-Infos
„Ich gebe zu, dass ich über die Vorverkaufszahlen enttäuscht bin“, wird SVB-Geschäftsführer Michael Schade zitiert. Nur 23.000 Karten waren Anfang der Woche für das Pokal-Viertelfinale abgesetzt, und das auch nur dank der FCK-Fans: 3.000 plus x Schlachtenbummler aus dem Südwesten werden in Leverkusen erwartet, der FCK musste aufgrund der hohen Nachfrage Karten nachordern und einige Lautrer haben sich zusätzlich direkt beim Heimverein eingedeckt. Einem „Heimspiel“ in Leverkusen steht so zumindest auf den Rängen nichts mehr im Wege.
In den Gästeblock dürfen die FCK-Fans Doppelhalter und kleine Fahnen bis 1,50 Meter, zehn große Schwenkfahnen (nach Voranmeldung), Zaunfahnen und fünf Trommeln mitbringen. Ein wichtiger Verkehrstipp außerdem für alle Roten Teufel, die mit dem Auto anreisen: Auf der Leverkusener Rheinbrücke sind ab Mittwoch zwölf neue Blitzer installiert, die das Tempolimit von 60 km/h auf der sechsspurigen Autobahn kontrollieren sollen - fahrt also langsam und spart Euch das Geld lieber für ein Stadionbier mit Bratwurst!
O-Töne
Von seiner Mannschaft forderte FCK-Trainer Kosta Runjaic nach dem Sieg gegen Fürth eine Leistungssteigerung für die nächsten Ligaspiele, die umso mehr natürlich auch für das ungleiche Pokalduell gilt: „Wir müssen uns steigern, besser spielen, mehr laufen und aggressiver sein.“ Derweil zeigt Leverkusens Trainer Samy Hyypiä Respekt vor den Roten Teufeln: „Der FCK hat ein sehr robustes Team, das physisch sehr stark ist. Sie gehen immer richtig in die Zweikämpfe, haben ja auch die Spieler dafür.“
Allen aktuellen Prognosen zum Trotz brachte es aber schon vor zwei Monaten, unmittelbar nach der Auslosung, der User „fcklautern“ im DBB-Forum mit wenigen Worten auf den Punkt: „Einfach wie Manchester United spielen, dann gewinnen wir“ (ManU hatte Leverkusen kurz zuvor in der BayArena mit 5:0 weggefegt; Anm. d. Red.). So einfach kann Fußball sein!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Voraussichtliche Aufstellungen
Bayer Leverkusen: Leno - Donati, Wollscheid, Toprak, Guardado - Bender, Rolfes, Castro - Sam, Derdiyok (Kießling), Son
Ersatz: Yelldell, Spahic, Hilbert, Can, Hegeler, Öztunali, Kießling
Es fehlen: Boenisch (Hexenschuss), Reinartz (Fersenverletzung), Kruse (Kreuzbandriss)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Heintz, Torrejon, Löwe - Karl, Jenssen - Matmour, Alushi (Fortounis), Ede - Lakic (Idrissou)
Ersatz: Müller, Orban, Ring, Gaus, Fortounis, Idrissou, Occean
Es fehlen: Zoller (Muskelfaserriss), Riedel (Schulterverletzung), Zellner, Swierczok (beide Kreuzbandriss), evtl. Simunek, Bunjaku (beide Trainingsrückstand)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas
