Trainingslager-Tagebuch 2014

Tag 2: Bye bye, Santai

Tag 2: Bye bye, Santai


Der zweite Tag in Belek sollte eigentlich ruhiger werden nach dem ganzen Ankunftsstress, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Während die Mannschaft in Ruhe am Feinschliff für die Rückrunde arbeiten konnte, hatten die mitgereisten Fans am Mittwoch ganz andere Probleme zu lösen.

- Fotogalerie: FCK-Trainingslager in Belek, Tag 2

Große Aufregung im „IC Santai“: Aus ihrem „Mannschaftshotel“ hatte die FCK-Fans beim morgendlichen Training der Roten Teufel die Nachricht erreicht, dass sie vor die Tür gesetzt wurden! Nach der sofortigen Rückfahrt mit dem Shuttle-Bus bestätigte sich das Gerücht. Tatsächlich wurde den rund 40 FCK-Anhängern, zehn Bielefelder Fans und sieben Journalisten, die Arminia Bielefeld begleiteten, in einem an die Zimmertüren gehefteten Schreiben „übermäßiger Lärm“ vorgeworfen und die Abreise „spätestens bis heute 12:00 Uhr“ nahegelegt.

Die nächsten Stunden waren für die All-Inclusive-Urlauber folglich alles andere als erholsam, musste doch mithilfe der zig verschiedenen Reiseveranstalter eine Lösung gefunden werden. Von dem Rausschmiss betroffen waren nicht nur die eher unverdächtigen Bielefelder Journalisten, sondern auch zehn erst am Dienstag angereiste FCK-Fans (Durchschnittsalter: ca. 40 Jahre), denen ein Fehlverhalten am Montag vorgeworfen wurde – also als sie noch gar nicht im Hotel waren. Nach viel Hin und Her stellte sich schließlich heraus, dass Montagnacht wohl ein einzelner betrunkener Fan im Flur der Bielefelder rumgelärmt hatte, wohingegen die Vorwürfe vom Dienstag nicht vollständig aufgeklärt werden konnten. Eine „Schlägerei in der Disco“ stellte sich später als stinknormaler Pogo heraus, ansonsten ging es auch hier um eine (vermutlich zehnminütige) Ruhestörung. Lange Rede, kurzer Sinn: Die meisten Betroffenen durften nach Aufklärung des Missverständnisses doch bleiben und etwa 20 Fans zogen freiwillig in ein anderes Hotel um - wobei ausdrücklich festzuhalten ist, dass es keine Randale gab und dass ein Großteil dieser Personen, darunter auch vier weibliche FCK-Fans, sich de facto nichts hatte zuschulden kommen lassen.

Der Stress im Hotel überschattete leider das Wesentliche, nämlich den Besuch beim Training der FCK-Profis. Auch ein geplanter Ausflug nach Antalya mit Abstecher zum lokalen Erstligisten Antalyaspor wurde gecancelt. Bei den beiden Trainingseinheiten war dementsprechend etwas weniger los als am Vortag, der frisch angemietete Shuttle-Bus mit 60 Plätzen fuhr nachmittags mit ganzen fünf Insassen vom Hotel zum Trainingsplatz. Aber immerhin hatten sich dort knapp zehn neue Kiebitze eingefunden, die am Dienstag in Belek angekommen waren. Insgesamt werden im Laufe der Woche rund 80 FCK-Fans im Wintertrainingslager der Roten Teufel erwartet.

Die erste Einheit fand ausnahmsweise im „Arcadia Sportkomplex“ statt, den die Fans noch vom letzten Jahr kannten, ehe es am Nachmittag für das zweite Training wieder rüber zum „Hüseyin Aygün Football Center“ im „Titanic Deluxe“ ging. Kosta Runjaic legte in den rund drei Stunden Training an diesem bewölkten Mittwoch wieder viel Wert auf die Arbeit mit dem Ball und auf die selbstverordneten Schwerpunkte in Belek: Taktik und Spielstrategie. So wurden verschiedene Formationen, wie etwa 4-4-2, 4-2-3-1 und 4-5-1 geübt, inklusive Umschalten während des Spiels je nach Ballbesitz. Und Bodenhaftung gepredigt: „Soweit sind wir noch nicht“, stellte Runjaic kritisch fest, als er das Trainingsspiel unterbrach, um Ruben Jenssen und die gesamte Mannschaft auf einen überflüssigen Hackentrick hinzuweisen.

Das Wetter zeigte sich am Mittwoch von seiner windig-kühlen Seite, ehe heute der vielleicht schönste Tag des Trainingslagers vorhergesagt ist, mit strahlendem Sonnenschein und 20 Grad. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist hier übrigens ähnlich wie in Deutschland, die Sonne geht eine Stunde früher auf und fast auf die Minute genau wie in der Heimat unter.

Am Donnerstag steht auch das erste Testspiel an, die Roten Teufel gegen Austria Wien. Mehr dazu morgen im Trainingslager-Tagebuch auf „Der Betze brennt“!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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