Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig

Das erste echte Spitzenspiel der Saison

Das erste echte Spitzenspiel der Saison


Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, das wusste schon Sepp Herberger. Der Schweiß vom Auswärtssieg in Bochum ist gerade erst getrocknet, da steht für den 1. FC Kaiserslautern schon die nächste Herausforderung an: Mit Eintracht Braunschweig gastiert der aktuelle Spitzenreiter im Fritz-Walter-Stadion (Sonntag, 13:30 Uhr).

Die Ausgangslage

Ein Blick auf die Tabelle genügt: Der Dritte empfängt den Ersten, nach immerhin schon sieben Partien darf man das durchaus als Spitzenspiel bezeichnen. Beide Mannschaften sind noch ungeschlagen, Braunschweig hat gar außer dem Remis gegen 1860 München alle Spiele gewonnen, zuletzt am Mittwoch durch drei späte Tore gegen Schlusslicht MSV Duisburg. Aber auch beim FCK sieht es momentan alles andere als schlecht aus, in Bochum war erneut eine Steigerung erkennbar und auch zuhause soll jetzt endlich der Knoten platzen: Alle Zeichen stehen auf Heimsieg!

Das Personal

Die wohl negativste Meldung der bisherigen Saison war der Kreuzbandriss des bisher starken „Sechsers“ Enis Alushi, für den FCK-Trainer Franco Foda nun für Monate, vielleicht sogar den Rest der Saison einen Ersatz finden muss. Mittelfristig bietet sich Pierre De Wit für diese Position an, der nach seiner Meniskus-OP allerdings auch noch einige Wochen bis zur Rückkehr in den Kader braucht. Gegen Braunschweig könnte somit wieder Mimoun Azaouagh neben Ariel Borysiuk für den Spielaufbau sorgen. Für die Offensive ist wahrscheinlich Alexander Baumjohann wieder fit, was eine Rückkehr zum 4-2-3-1-System bedeutet. Hinter der Sturmspitze Mo Idrissou ist dabei auf rechts der aufstrebende Kostas Fortounis gesetzt. Auf links steht Hendrick Zuck im Duell mit dem allerdings nur bedingt im Mittelfeld einsetzbaren Ilian Micanski. Weiterhin ausfallen wird voraussichtlich Kapitän Albert Bunjaku.

Der Gegner

Was hat Eintracht Braunschweig mit Wattenscheid 09 und dem SV Wehen-Wiesbaden gemeinsam? Antwort: Die Niedersachsen sind das, als was die zwei anderen genannten Vereine früher bezeichnet wurden, nämlich in der Fußballsprache gesagt eine „FCK-Filiale“: Trainer Torsten Lieberknecht war im Frühjahr sogar am Betze im Gespräch, dazu haben seine Spieler Dominick Kumbela, Steffen Bohl, Marcel Correia, Benjamin Kessel, Matthias Henn sowie Co-Trainer Jürgen Rische eine pfälzische Vergangenheit. Von Beginn an auflaufen werden im Fritz-Walter-Stadion wohl Kumbela und Correia, besonderes Augenmerk sollte außerdem auf den Offensivwirblern Dennis Kruppke und dem leicht angeschlagenen Mirko Boland liegen.

Das letzte Spiel

In der zweiten Liga trafen beide Teams zuletzt am 32. Spieltag der Saison 2006/07 aufeinander und boten den Fans, nachdem sie ihr jeweiliges Ziel Aufstieg bzw. Klassenerhalt bereits verpasst hatten, ein grausiges 1:1 (FCK-Torschütze: Silvio Meißner). Das letzte direkte Duell gewann der damals höherklassige FCK vor drei Jahren im DFB-Pokal knapp mit 1:0 im Eintracht-Stadion.

Fan-Infos

Der Vorverkauf ging kurz vor Toreschluss wieder auf die 30.000 zu, bei diesem Schnitt - zuzüglich der noch am Spieltag verkauften Tickets - scheint sich der FCK derzeit einzupendeln. Ein großes Problem, dass sich neben dem noch deutlich unter der Kalkulation liegenden Zuschauerschnitt auch auf die Stadionatmosphäre negativ auswirkt, sind und bleiben die Anstoßzeiten in der zweiten Liga. Das sportliche Niveau ist in diesem Spitzenspiel gegeben, nun darf man gespannt sein, ob am Sonntag um 13:30 Uhr auch endlich mal wieder in Sachen Betze-Stimmung die Post abgeht.

Die Fans des BTSV pflegen bekanntlich gute Kontakte zum SV Waldhof. Da die Mannheimer am Sonntag aber zeitgleich in Mainz spielen, ist im Gästeblock nur wenig blau-schwarz zwischen viel blau-gelb zu erwarten. Zwischen 1.500 und 2.000 Fans aus Braunschweig werden anreisen.

O-Töne

Zum Stammspieler gemausert hat sich still und heimlich Innenverteidiger Dominique Heintz, der mit seinen 19 Jahren noch jede Sekunde im Profifußball aufsaugt und dabei erfrischend authentisch wirkt: „Das wird ein heißes Spiel gegen eine Spitzenmannschaft der zweiten Liga, da freue ich mich riesig drauf. Zudem spielen wir auf dem Betzenberg - es gibt einfach nichts Besseres!“

BTSV-Trainer Torsten Lieberknecht freut sich indes auf seine Rückkehr ins Fritz-Walter-Stadion: „Na klar ist die Partie etwas Besonderes, denn die Konstellation mit sieben Pfälzern im Team und Jürgen Rische als Legende im Trainerteam spricht ja für sich.“ Willkommen zurück - aber die Punkte bleiben hier!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Heintz, Torrejón, Jessen - Borysiuk, Azaouagh – Fortounis, Baumjohann, Zuck (Micanski) - Idrissou

Ersatz: Hohs, Abel, Yahia, Bugera, Linsmayer, Derstroff, Nsor

Es fehlen: Alushi (Kreuzbandriss) De Wit (Meniskus-OP), Amri (Wadenbeinbruch), Simunek (Trainingsrückstand), evtl. Bunjaku (Knieverletzung)

- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Eintracht Braunschweig: Davari - Correia, Bicakcic, Dogan, Reichel - Kratz, Pfitzner, Theuerkauf, Boland - Kruppke, Kumbela

Ersatz: Petkovic, Bohl, Erwig-Drüppel, Zhang, Vrancic, Ademi, Merkel

Es fehlen: Henn (Knie-OP), Kluft (Knie-OP), Petersch (Reha)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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