Kummt Senf druff

Auf in den Kampf!

Auf in den Kampf!


Wenige Tage vor dem Saisonfinale der Spielzeit 2007/2008 steht der 1. FC Kaiserslautern wieder einmal (oder immer noch?) am Scheideweg. Denn voraussichtlich nur ein Sieg gegen den bereits als Aufsteiger fest stehenden 1. FC Köln wird dem pfälzischen Traditionsverein die 2. Bundesliga erhalten. Eine schwierige, vor allem nervlich sehr anstrengende Situation für die FCK-Profis wie auch für ihre Fans, zumal man letztmals Anfang Dezember 2007 einen Nichtabstiegsplatz innehatte.

Andererseits ist dies aber auch eine große Chance. Wer dachte vor wenigen Wochen angesichts eines Acht-Punkte-Rückstand sechs Spieltage vor Saisonende überhaupt noch an die Möglichkeit, die Klasse doch noch zu erhalten? Sicherlich nur die wenigsten. Nun hat sich die Truppe von Trainer Milan Sasic bis auf einen Zähler an das rettende Ufer herangekämpft. Dass dabei die Leistung in Jena eher an vergangene, schlechte Auftritte erinnerte, fördert einerseits zwar die Skepsis auf ein doch noch gutes Saisonende, andererseits ist die Verkrampfung im FCK-Spiel aber auch nachvollziehbar. Es steht halt wahnsinnig viel auf dem Spiel. Immerhin konnte man aber auch in Jena bei tropischen Temperaturen zwei Rückstände egalisieren, was auf eine intakte Moral der Mannschaft hindeutet.

Gelingt es den Roten Teufeln, die Stimmung, die Aggressivität in den Zweikämpfen und den Offensivschwung der vergangenen drei Heimspiele auch gegen die Kölner umzusetzen, ist alles möglich. Zumal bereits Mönchengladbach und St. Pauli in den letzten Tagen gezeigt haben, dass sie nach Erreichen ihrer jeweiligen Saisonziele doch etwas in der Konzentration nachließen. Warum also nicht auch die Kölner? Eine Anekdote am Rande: Im Jahr 2005 stand Eintracht Trier 33 Spieltage lang auf einem Nichtabstiegsplatz, bevor die Moselaner dann nach einem 1:1 beim direkten Konkurrenten 1. FC Saarbrücken doch noch runter mussten. Lachender Dritter war damals der zuvor auf dem ersten Abstiegsplatz stehende LR Ahlen, der mit einem Sieg das rettende Ufer erreichte. Auf jenem Platz 15 steht diesmal der FCK, das direkte Duell lautet VfL Osnabrück gegen Kickers Offenbach, in der laufenden Saison noch nie auf einem Abstiegsplatz standen die Osnabrücker...

Vom Erreichen dieses Klassenerhaltes hängt einiges einer hoffentlich besseren Zukunft des 1. FC Kaiserslautern ab. Der neue Vorstand um Stefan Kuntz und Dr. Johannes Ohlinger hat bereits in wenigen Wochen das Umfeld durch seine besonnene und sympathische Art beruhigen können. Nach Informationen von „Der Betze brennt“ arbeitet der Verein mit Hochdruck daran, die finanziellen Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre erheblich zu verbessern. Sponsorengespräche scheinen in eine finale Phase zu treten. Wobei klar sein dürfte, dass ein finanzielles Engagement entsprechender Geldgeber in der zweiten Liga erheblich höher ausfallen würde als in der Drittklassigkeit. Dennoch dürfte es auch dort eine positive Zukunft für den FCK geben, wie Stefan Kuntz auch in der gestrigen Diskussionsrunde mit Fanclub-Vertretern andeutete.

Zudem dringen Stimmen aus den entsprechenden Vereinsgremien durch, dass man die ablaufende Spielzeit vernünftig analysieren und aufarbeiten will. Dies erscheint auch dringend nötig, denn trotz des Mietnachlasses durch die Stadt Kaiserslautern werden noch einmal runde zwei Millionen Euro an Verlust eingefahren werden. Dies ist kein Ruhmesblatt für den früheren Vorstand. Nur durch Sponsorengelder wurde der Etat wieder ausgeglichen. Und auch diverse personelle Fehlentscheidungen in verschiedenen Bereichen des Vereins in der jüngeren Vergangenheit (z. B. Trainer, Sportdirektoren, Spieler) sollten diskutiert werden, um es in Zukunft besser zu machen. In welcher Liga auch immer.

Doch erst einmal gilt die volle Konzentration dem Heimspiel gegen Köln. Und hier kommen die FCK-Fans ins Spiel!

Leute, lasst uns eine Atmosphäre schaffen, die die hervorragende Stimmung aus den letzten Heimspielen noch einmal toppen wird. Die an Spiele wie gegen Barcelona, Madrid oder viele Schlachten gegen die Bayern erinnert. Brüllt unsere Jungs in die Zweikämpfe rein. Brüllt die Kölner aus dem Spiel! Bringt die Stimmung auf den Punkt, ungeachtet aller Nervosität und Anspannung.

Nette Hintergrund-Liedchen haben in dieser Partie ausgedient, wir brauchen eine einheitliche Stimmungswand, die dem Gegner Respekt einflößt! Eine Westkurve, die mindestens auf die Süd- und Nordtribüne übergreifen muss. Und schmettert den Kölnern von Anfang an unser früheres Lied „Und so sieht die Hölle aus“ entgegen. Das geht durch Mark und Bein. Denn wenn unsere Jungs richtig zur Sache gehen und die Kulisse toben wird, dann könnte sich der ein oder andere FC-Kicker irgendwann vielleicht doch mal überlegen, ob er sich das alles kurz vor seinem sicherlich verdienten Urlaubsantritt noch antun will.

Wie sagte auch Stefan Kuntz gestern sinngemäß: „Früher habe ich auch mein erstes Laufduell im Spiel mal abgebrochen und den Gegner damit zum Foul provoziert. Die dadurch entstandene Atmosphäre, das Eins werden von Mannschaft und Zuschauern, war viel mehr wert als ein gewonnenes Laufduell!“

Legt alle Angst ab, Ihr Roten Teufel auf dem Spielfeld wie auf den Rängen und gebt Euer Bestes! Gebt Gas bis zum Abwinken. Diesmal ist es tatsächlich eines der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte. Lasst den Betze beben! Forza FCK!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

Kommentare 212 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken