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Ja, da hat er sich wieder gemeldet, der Herr Ober-Funktionär aus dem Steuerparadies. FIFA-Präsident Sepp Blatter fordert in der „Sportbild“ die Abschaffung aller Stehplätze, weil nur so und nicht anders die Rassismus und Gewalt in den Stadien entfernt werden kann. Klar, is' ja logisch... Wie kann jemand, der einem solch großen Verband, mit einer derartigen sozialen Verantwortung, vorsteht, einen derartigen Mist von sich geben? Als das Hooligan-Problem in den 80er Jahren groß wurde, hat man schon diese falschen und uneffektiven Schlüsse gezogen. Man tut so, als wäre etwa die Heysel-Katastrophe auf Sitzplätzen nicht passiert... Unsinn!
In England ist die Gewaltbereitschaft gesunken, weil es dynamische Prozesse in den Stadien gab und die Klubs rigoros gegen Unruhestifter vorgehen, die Fans stehen trotzdem (zumindest teilweise), wenn auch auf Sitzplätzen, in ihren „Ends“ oder „Corners“. In Italien haben sich fast alle „Ultra-Gruppen“, die gewaltbereit sind, auf die Oberränge zurückgezogen, schon in den 90ern. Gleiches gilt in Holland und Spanien.
Die Stehplätze sind nicht nur kulturelles Gut einer Fangemeinde, sie sind auch ein soziales Niveau von Menschen, das auf Sitzplätzen niemals erreicht werden kann. Die Gruppendynamik auf Stehrängen ist weitaus höher. Nur auf Stehplätzen kann demnach einer „Vergesellschaftung“ von Rassismus in Stadien entgegen gewirkt werden! Und Herr Blatter sollte zudem überlegen, ob er in Südafrika oder Südamerika, in Ost- oder Zentralasien, wo die Stadien noch mehrheitlich Stehplätze haben, diese Formel als umsetzbar ansieht. Rein wirtschaftlich, versteht sich.
Hier geht es unter dem Deckmantel der „Fussball-Antifa“ nur um eines: Kohle scheffeln in Ländern, in denen Fans Kohle haben und die TV-Anstalten entsprechend bezahlen. Aber seine Durchlaucht Steuerfachmann vergessen bei seiner Analyse den wichtigsten Aspekt neben der Gruppendynamik: Keine Fans, keine Stimmung, keine Atmosphäre, keine VIPs, keine Umsätze, keine gute Mannschaft, kein Erfolg, keine Sponsoren, kein TV-Vertrag. Der weltweit einzige Fernsehsender, der gerne aus leeren Stadien überträgt, heißt nun mal DSF! Herr Blatter, Sie haben wirklich gar nix kapiert, bei Ihnen krieg' ich wirklich „Plack“!
Pyrotechnik find ich ne tolle Erfindung. Wer schon mal in einem Stadion war in dem es so was in Excellenz zu bestaunen gibt, der weiß wovon ich rede. Dazu muss man entweder ein „Dino“ sein und das Barcelona-Spiel erlebt haben, oder man war schon mal in Italien, Ex-Jugoslawien, Frankreich oder Griechenland bei einem interessanten Spiel. Das Ganze ist aber, was Rauchbomben betrifft, nur so lange toll, so lange man weiß, dass es passiert. Wo man bei Bengalos auf die richtige Handhabung achten sollte, ist bei Rauchbomben schlicht und ergreifend keine Maßnahme geeignet, um Umstehende zu schützen. Deshalb ist eine Warnung durchaus angebracht. Es stehen ja nun mal tatsächlich auch Kinder und Mütter im Block, bisweilen auch mal Asthma-Kranke. Und wenn die Wolke plötzlich da ist, hilft auch der vorgebundene Schal nix mehr, da ist ja schließlich keine Anti-Toxin-Filterschicht drin! Wer Rauchbomben zündet, sollte dies also gefälligst in einer Gruppe tun, die damit rechnet, dass es passiert. Dann würde ich vielleicht auch da stehen bleiben, weil ich es gut fände, aber ohne Vorwarnung ist es einfach nur unsozial!
Ich wünsche den Verursachern kein Stadionverbot, weil es FCK-Fans sind! Aber wir sollten mal über einen gewissen Codex nachdenken, meine Herrn. Das im Keller aus Haushalts-Chemikalien zusammengebastelte Ding aus Offenbach war jedenfalls eine Riesen-Schweinerei. Da krieg' ich auch unter Gleichgesinnten ganz schön „Plack“!
„De' Messias kütt“, naja... in Schalke ist der Messias der schnöde Mammon, in Köln wenigstens ein Mensch aus Fleisch und Blut. Nur schade, dass der eigentlich gar nicht wollte, sei es wegen der fehlenden sportlichen Perspektive, oder wegen der genannten sportlichen Gründe. Nun denn, die FC-Verantwortlichen haben keine Kosten und Mühen gescheut einen eigentlich Unwilligen willig zu machen. Das war nicht billig! Dabei hat es jeder gesehen, der die zweite Liga verfolgt hat: Der Helmes hat die Dinger reingemacht - der Helmes ist verletzt - keiner macht die Dinger rein; so einfach ist Fußball! Armer Hans-Peter Latour. Jetzt zu glauben, ein ehemaliger Drogenkonsument, der seine Fehlbarkeiten nicht in den Griff bekam und eine ganze Nation belog, wäre der Messias, ist einfach nur infam. Aus Kölner Sicht eine „kapitalgedeckte Lebensversicherung“. Mit einer sehr geringen Rendite allerdings, wenn die Überschussanteile bis Weihnachten mehr als zehn Punkte betragen. Und Michael Meier hat ja schon mal einen Erstliga-Verein mit viel Geld an den Bettelstab gebracht. Das kann der mit einem Zweitligisten schon lange! Christoph Daum - für mich einer der größten Irrtümer im deutschen Fußball, Meier, einer der unglaublichsten Blender seiner Branche! FC Kölle, das war ein Riesen-Fauxpas! Wolfgang Overath - daaaaaa krieg iiiiich „Plack“!
Da ist es zu bewundern, wie ruhig im Moment beim FCK die Fäden gezogen werden. Hat jemand mal was von Erwin Göbel gehört? Ich rede jetzt nicht von irgendwelchen Post-Jäggi-Reklamationen, sondern von aktuellen Problemen. Nix! Null! Niente! Nada! Das kannten wir vom Betze ja auch schon lange nicht mehr. Meiner Ansicht nach ein großer Verdienst unseres neuen Medien-Vorstandes Arndt Jaworski. Ruhig, professionell, stilvoll. Lange nicht da gewesen "uffem Betze", beim Club der Fallensteller und Finanzjongleure, Legastheniker und Profilneurotiker. Wenn es Wolfgang Wolf gelingt, nun endlich auch den letzten verbliebenen Systemkritiker der Viererkette zu überzeugen (also mich) und er mir endlich ein System zeigt, für das man nicht jede Woche drei neue Spieler braucht, dann bin ich mit dem bisherigen Saisonverlauf doch sehr zufrieden. Man wird halt ruhiger im Alter! Aber wenn man aus der ersten Liga absteigt, direkt wieder hoch will, und sich alles erlauben darf - nur keine Angst - und dann beim Tabellenvorletzten nur mit einer Spitze anfängt... dann, lieber Wolle, krieg' ich auch ein klein bisschen „Plack“!
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Rossobianco
