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Rote Teufel zwischen Enttäuschung und Zuversicht

Rote Teufel zwischen Enttäuschung und Zuversicht

Trost der Kollegen für den Kapitän nach dem verschossenen Elfmeter; Foto: Neis / Eibner-Pressefoto

Der 1. FC Kaiserslautern ist denkbar knapp an einer Pokalüberraschung vorbeigeschrammt und hat erst im Elfmeterschießen gegen Zweitligist Jahn Regensburg verloren. Die FCK-Akteure sind zwar enttäuscht, aber auch zuversichtlich mit Blick auf den Ligastart gegen Dresden.

Nachdem die Roten Teufel in der ersten Halbzeit bereits in der vierten Spielminute in Rückstand geraten waren und der Zweitligist aus Regensburg die Partie nach Belieben dominierte, fruchtete offenbar die Halbzeitansprache von Trainer Boris Schommers. Denn das FCK-Team kam wie ausgewechselt aus der Kabine, erzielte durch Kevin Kraus den Ausgleich und schaffte es mit anschließend drückender Überlegenheit bis ins Elfmeterschießen. "Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass sie mutiger werden müssen. Wir haben im ersten Durchgang nicht zu unserem Spiel gefunden und waren nach dem frühen Rückstand verunsichert", so der Coach nach dem Spiel.

Kraus enttäuscht, aber auch stolz: "Wir müssen uns nicht verstecken"

Der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, Kevin Kraus, sieht das ähnlich: "Es ist extrem bitter, wenn man erst im Elfmeterschießen das Nachsehen hat. Vor allem, weil wir phasenweise richtig schönen Fußball gespielt haben." Noch ärgerlicher aus Sicht von Kraus: In der 93. Minute hatte der Verteidiger eigentlich nach einem Freistoß sein zweites Tor erzielt. Es wäre die 2:1-Führung für die Lautrer gewesen. Doch Schiedsrichter Waschitzki entschied fälschlicherweise auf Abseits. "Klare Fehlentscheidung. Ich war definitiv nicht im Abseits. Aber wir können es nicht mehr ändern", erklärt Kraus.

Allerdings sei die knappe Niederlage kein Grund, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken, so der 28-Jährige weiter: "Wir haben heute gezeigt, dass wir uns vor keinem Gegner verstecken müssen. Auch vor keinem Zweitligisten."

Sickinger übernimmt Verantwortung: "Es tut mir sehr leid"

Eine tragische Rolle spielte an diesem Nachmittag FCK-Kapitän Carlo Sickinger. Dem 24-Jährigen unterlief im Elfmeterschießen der entscheidenden Fehlschuss, der am Ende das Pokal-Aus besiegelte. "Das nehme ich ganz klar auf meine Kappe. Der Elfmeter war nicht gut geschossen. Es tut mir sehr leid für die Mannschaft und für unsere Fans", gibt sich der Kapitän nach Spielende selbstkritisch. Doch auch Sickinger hebt die positiven Aspekte der Partie hervor: "In der zweiten Halbzeit waren wir spielstark, haben Regensburg dominiert und uns in ihrer Hälfte festgesetzt. Das kann uns Selbstvertrauen geben. Wir müssen uns am Freitag gegen Dresden nicht verstecken."

Schommers zuversichtlich: "Wir werden eine gute Rolle spielen"

Dem stimmt auch Boris Schommers zu. Vor allem im zweiten Durchgang und der Verlängerung zeigt sich der Coach angetan von seiner Mannschaft. "Insgesamt bin ich sehr stolz auf die Truppe. In diesem Spiel hat man keinen Klassenunterschied gesehen. Ab der zweiten Halbzeit waren wir sogar die klar bessere Mannschaft. Kurz nach dem Platzverweis und zu Beginn der Verlängerung bekommen wir dann ein reguläres Tor aberkannt, was in dieser Phase ein großer Vorteil für uns gewesen wäre. Der Vorteil wurde uns genommen. Nichtsdestotrotz hatten wir noch genug Chancen, aus dem Spiel heraus die Partie zu gewinnen. Elfmeterschießen ist am Ende Glückssache", so Boris Schommers.

Doch der Trainer betont auch, dass es keinen Grund gäbe, jetzt Trübsal zu blasen: "Wenn wir unser Spiel durchziehen, uns an unseren Matchplan halten und weiter hart arbeiten, dann werden wir Spiele gewinnen und in der 3. Liga eine gute Rolle spielen."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Pokalspiel gegen Jahn Regensburg

Quelle: Der Betze brennt

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