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Mit diesen Investoren verhandeln die FCK-Bosse

Mit diesen Investoren verhandeln die FCK-Bosse


Die Wogen innerhalb der FCK-Führung sind vorerst geglättet, nun wird weiter mit potentiellen Geldgebern verhandelt. Der Betze brennt gibt einen Überblick zum aktuellen Stand der Investorengespräche.

Rund zwölf Millionen Euro braucht der 1. FC Kaiserslautern, um die Drittliga-Lizenz für die kommende Saison zu sichern. Hierzu werden in der Klubführung drei Geldbeschaffungsmaßnahmen diskutiert: Der Einstieg eines Großinvestors, die Zwischenfinanzierung über weitere Kredite sowie die Auflage einer neuen Fan-Anleihe - auch eine Kombination aus diesen drei Möglichkeiten ist denkbar.

Über die Verhandlungen mit den - eventuell machtgierigen - Großinvestoren entbrannte in den vergangenen Wochen ein heftiger Streit innerhalb des FCK-Aufsichtsrates. Worum es in den laufenden Investoren-Gesprächen überhaupt geht, fasste der "SWR" in wenigen Sätzen übersichtlich zusammen: "Kurz gesagt: Die Schweizer und der Luxemburger interessieren sich für den Verein und das Stadion. Der Russe will sich nur beim Verein engagieren. Und auch nur dann, wenn [Aufsichtsratsvorsitzender Patrick] Banf weg ist."

Was hat es mit den drei genannten Investoren-Kandidaten auf sich? Wir fassen nochmals die bisher bekannten Infos und Gerüchte zusammen:

Kandidat 1) Die Schweizer Fondsgesellschaft

Das Fritz-Walter-Stadion

Als die Verhandlungen mit dem "Investor aus Westeuropa" aufgenommen wurden, saßen als FCK-Vertreter noch Nikolai Riesenkampff und Thomas Gries mit am Tisch - das ist rund anderthalb Jahre her. Wie mittlerweile bekannt geworden ist, handelt es sich bei dem Interessenten um eine Fondsgesellschaft aus der Schweiz, die bereits eine sechsstellige Summe für Vorarbeiten ausgegeben haben soll. Verhandelt wird über ein viele Millionen schweres Investitionspaket in die Stadt und das Stadionumfeld, in das Fritz-Walter-Stadion und in den FCK. Die tatsächlich benötigten Gelder müsste der Fonds im Falle einer Einigung aber erst noch einsammeln.

Das große Investitionspaket der Schweizer Fondsgesellschaft bietet für den FCK allerdings Chance und Risiko zugleich: Weil der Verein von den drei involvierten Verhandlungspartnern der kleinste ist, wie es Finanz-Geschäftsführer Michael Klatt formulierte, können die FCK-Verantwortlichen hier auch den wenigsten Einfluss nehmen. Eine Einigung bis zur Abgabe der Lizenzunterlagen im März schätzte der Aufsichtsratsvorsitzende Patrick Banf nach der Mitgliederversammlung als sehr unwahrscheinlich ein. Zuletzt berichtete der "SWR" gar, dass für Januar geplante weiterführende Gespräche geplatzt seien, während Oberbürgermeister Klaus Weichel in der "Rheinpfalz" zumindest einen kompletten Abbruch der Verhandlungen noch nicht bestätigen wollte. Bis zum 31. Januar 2019 besitzen die Schweizer eine Ausschließlichkeitsvereinbarung, das heißt, es darf nur mit ihnen verhandelt werden - eigentlich. Ausgang offen.

Kandidat 2) Der Russe: Michail Ponomarew

Michail Ponomarew
Foto: Imago

Michail Ponomarew ist im Fußballgeschäft kein unbeschriebenes Blatt. Der russische Millionär ist derzeit Investor und Präsident des Drittligisten KFC Uerdingen. Beim FCK will Ponomarew angeblich "bis zu" 30 Millionen Euro investieren - und zwar laut Medienberichten nur in den Verein. Am Fritz-Walter-Stadion soll der Russe kein Interesse haben.

Ponomarew gilt als der Kandidat von Aufsichtsratsmitglied Michael Littig, der den Kontakt vermittelt hat. Über das "Ob" und "Wie" der Verhandlungen mit dem Russen gab es Medienberichten zufolge heftigen Streit im Aufsichtsrat, der beinahe zur Abwahl des Vorsitzenden Patrick Banf geführt hätte. Je nach Ausgestaltung des Investments wird eine Aufweichung des Lautrer "Vier-Säulen-Modells" befürchtet.

Ponomarew ist umstritten und gilt als sprunghaft. Beim KFC Uerdingen sorgte er nach Lizenz-Streitigkeiten mit dem DFB im vergangenen Sommer durch einen angedrohten Rückzug einmal mehr für Schlagzeilen. Sportlich hingegen stehen die Krefelder momentan gut da (Tabellenplatz 3).

Inzwischen hat Ponomarew selbst in der "Rheinischen Post" die Gerüchte dementiert und laut "Bild" sogar schon verärgert abgesagt. Dem "SWR" hingegen liegen gesicherte Infos vor, laut denen Ponomarew noch im Spiel sei und eine Absichtserklärung zu weiteren Verhandlungen unterschrieben habe.

Kandidat 3) Der Luxemburger: Flavio Becca

Flavio Becca
Foto: Imago

Nachdem schon vor Monaten Gerüchte sowohl über ein Interesse als auch über eine Absage von Flavio Becca kursierten, haben es jüngst die "Bild" und der "SWR" wieder aufgegriffen: Demnach sei der Luxemburger ein Kandidat des Aufsichtsratsvorsitzenden Patrick Banf und soll sich für eine Investition in den FCK und auch ins Fritz-Walter-Stadion interessieren. Im Februar - nach Ablauf der Ausschließlichkeitsvereinbarung mit den Schweizern - soll ein Treffen mit Bürgermeister Klaus Weichel stattfinden. Die "Bild" legte Becca folgendes Zitat in den Mund: "Entweder Lautern oder gar kein Verein." Konkrete Investitionssummen wurden noch nicht genannt.

Allerdings: Genau wie Michail Ponomarew gilt auch Flavio Becca als schwieriger, bisweilen sturköpfiger Charakter. Bei seinem luxemburgischen Erfolgsklub F91 Düdelingen hat er kürzlich seinen Ausstieg in zwei Jahren angekündigt, weil die Stadt ihm keinen millionenschweren Stadionneubau zusichern wollte. Das wäre wohl der Untergang für den Klub des deutschen Trainers Dino Toppmöller. Stattdessen will Becca dann seinen Heimatverein Swift Hesperingen groß machen; zudem besitzt er Anteile am belgischen Drittligisten Royal Excelsior Virton.

FCK-Wappen am Fritz-Walter-Stadion

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Streit um Investor Ponomarew (Januar 2019)
- Chronologie im DBB-Forum: Schweizer Investor prüft Stadionkauf (November 2017)

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