Interview mit Aufsichtsratskandidat Martin Wagner

"Allein ist man stark, gemeinsam aber unschlagbar"

"Allein ist man stark, gemeinsam aber unschlagbar"


Martin Wagner war Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit dem 1. FC Kaiserslautern. Nun bewirbt er sich mit dem sogenannten "Team Merk", in dem er das Kompetenzfeld Sport ausfüllen soll, für den Aufsichtsrat. Im DBB-Interview erklärt der 51-Jährige seine Motivation.

Der Betze brennt: Martin Wagner, ist der 1. FC Kaiserslautern überhaupt noch zu retten?

Martin Wagner (51): Mein Lebensmotto lautet: Niemals aufgeben! Man darf die Augen vor der Realität aber nicht verschließen, wir befinden uns in einer sehr prekären Situation.

Der Betze brennt: Jeder FCK-Fan kennt Martin Wagner, vor allem als sehr erfolgreichen Fußballer, der die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal gewonnen hat. Dennoch bitte noch ein paar Worte zur Person: Was muss man beruflich und privat von Ihnen wissen? Und wie kommt es, dass Sie dem FCK auch so lange nach Ihrer Profikarriere noch die Treue halten?

Wagner: Beruflich bin ich im Bereich Sportmanagement unterwegs und halte auch Vorträge zu den Themen Motivation und Teambuilding. Über private Dinge spreche ich nicht gerne, denn meine Privatsphäre ist mir sehr wichtig.

Ich habe mich 1992, als ich als Spieler zum FCK kam, in die Menschen, den Verein und die Region verliebt. "Wahre Liebe" vergeht nicht und ich bin stolz, bis heute ein Bestandteil der FCK-Familie sein zu dürfen.

"Das 'Wir' muss wieder in den Verein"

Der Betze brennt: Aktuell steckt der FCK in der wohl größten Krise seiner Vereinsgeschichte, aber es bieten sich - bedingt durch die vielen Rücktritte - auch große Chancen zur Neugestaltung. Welche Sofortmaßnahmen müssen aus Ihrer Sicht nach der Mitgliederversammlung am 01. Dezember ergriffen werden?

Wagner: Durch die Rücktritte sind ja einige wichtige Personalentscheidungen zu treffen: Stichwort Geschäftsführer Sport und Geschäftsführer Finanzen. Es ist sehr wichtig, den Verein wieder sportlich und vor allem wirtschaftlich zu stabilisieren. Ruhe in den Verein zu bringen und wieder zusammen zu führen, was zusammen gehört. Das "Wir" muss wieder in den Verein, denn allein ist man stark, gemeinsam aber unschlagbar! Wir müssen diese unglaubliche Energie für positive Dinge nutzen und uns nicht selbst im Wege stehen.

Der Betze brennt: Und was ist mittel- und langfristig zu tun, um den FCK wieder auf die Überholspur zu bringen?

Wagner: Ganz klar muss die wirtschaftliche und sportliche Stabilität wieder gewährleistet werden. Gemeinsam entschlossen und geschlossen diese Aufgaben anzugehen und zu bewältigen muss das Ziel sein. Auch die notwendige Kontinuität in diesen Bereichen sehe ich als wichtige Aufgabe an.

"Man muss auf dem Platz erkennen, dass es sich um den FCK handelt"

Der Betze brennt: Im sogenannten "Team Merk" füllen Sie zweifellos das Kompetenzfeld Sport aus. Eine der ersten Aufgaben des neuen Aufsichtsrats und Beirats wird es sein, einen fähigen Nachfolger für Sport-Geschäftsführer Martin Bader einzustellen. Worauf gilt es dabei aus Ihrer fachmännischen Sicht zu achten?

Wagner: Das ist eine Aufgabe von vielen, aber zuerst muss man ja gewählt werden. Der Verantwortliche im sportlichen Bereich muss seine Entscheidungen im Hinblick auf die Zusammenstellung des Trainerteams und der Mannschaft an der Spielphilosophie, für die dieser Verein steht, nachhaltig ausrichten. Er ist der Garant, dass das sportliche Team bedingungslose Leidenschaft und Einsatzbereitschaft als Tugenden verinnerlicht und auf den Platz bringt. An der Spielweise von den Jugendlichen bis zur ersten Mannschaft muss man erkennen, dass es sich um den FCK handelt. Der sportliche Verantwortliche muss außerdem ein gut vernetzter Stratege sein, der mit seinen Entscheidungen für den Verein Werte schafft.

Der Betze brennt: Wo sehen Sie abgesehen von dieser Aufgabe Ihre ganz persönlichen Kompetenzen, die Sie gerne im neuen Aufsichtsrat einbringen möchten?

Wagner: Es macht mir bis jetzt großen Spaß mit meinen Kollegen zusammen. Ich lerne sehr viel in den verschiedenen Bereichen dazu und der Sinn des Ganzen ist ja, zusammen etwas zu bewegen. Und da fühle ich mich in diesem Team gut aufgehoben und werde meine Stärken mit einbringen. Es geht nur miteinander und füreinander - jeder Einzelne ist wichtig, aber es geht für mich nur im Team!

"Bei dieser Sache geht es um das Größte: Unseren FCK!"

Der Betze brennt: Gibt es für Sie Tabus? Seien es bestimmte Investoren, die Finanzierung des NLZ inklusive U21-Mannschaft, der Stadionname, das Fritz-Walter-Stadion generell als Spielort, ...

Wagner: Klar gibt es für mich Tabus. Bei gewissen Dingen ist mit mir nicht gut Kirschen essen!

Der Betze brennt: Zum Abschluss nochmal kurz und knapp zusammengefasst: Was müssen die FCK-Mitglieder zu Ihrer Kandidatur wissen und wieso sollten sie Ihnen am 01. Dezember ihre Stimme geben?

Wagner: Ich bin, gehe und werde immer einen geraden Weg im Leben gehen. Ich nehme mich nicht so wichtig, denn bei dieser Sache geht es um das Größte: Unseren FCK!

Der Betze brennt: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg für die Wahl!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

Weitere Links zum Thema:

- Komplette Interviewserie: Die Kandidaten zur Aufsichtsratswahl am 01. Dezember 2019

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