Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Hansa Rostock 2:0

Weiter so!

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Gegen Hansa Rostock zeigt ein starker 1. FC Kaiserslautern seinen besten Heimauftritt der Saison und gewinnt völlig verdient mit 2:0. Endlich kann eine fast unheimliche Serie zu den Akten gelegt werden.

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29. Oktober 2018, der FCK gewinnt mit 2:1 beim späteren Absteiger Aalen. Für die Roten Teufel ist es der zweite Liga-Sieg in Folge nach den drei Punkten zuvor gegen Uerdingen. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnt: Bis zum 24. November des Folgejahres soll es die einzige Sieges"serie" dieser Art bleiben. Bis Rostock am heutigen Sonntagnachmittag im Fritz-Walter-Stadion aufläuft und der FCK seinen besten Heimauftritt seit Saisonbeginn abliefert.

Nach etwas Abtasten übernehmen die Lautrer das Geschehen

Die FCK-Fans in der Westkurve zeigen sich zum Anpfiff ob der prekären Situation ihres Klubs trotzig und sprechen mit einem Spruchband ein Tabu für die Zukunft aus: "Und stürzt alles um uns ein, dem Fritz sein Stadion bleibt - Für immer Fritz-Walter-Stadion!" Die Partie gegen die Hansestädter von der Ostsee beginnt eher verhalten, die ersten 25 Minuten sind von Vorsicht und Abwarten auf beiden Seiten geprägt. Ein Fehlpass im Spielaufbau reiht sich sowohl auf Lautrer als auch auf Rostocker Seite an den nächsten. Bis Christian Kühlwetter in einer Pressingsituation den Ball gewinnt und ihn zu Mitspieler Florian Pick passt. Pick spielt Kühlwetter die Kugel zurück in den Lauf und dieser verwandelt mit viel Willen zur Lautrer Führung.

1:0 für den FCK, ein Tor als Dosenöffner für die Roten Teufel. In der Folge ist auffällig, dass sich vor allem die Rostocker gerne mal auf den Boden legen und dafür ein Foul haben wollen. Der alles in allem souveräne Schiedsrichter Daniel Schlager lässt aber über die gesamten 90 Minuten viel laufen, was auch dem Spielfluss gut tut.

Torschütze Pick zeigt den Miro-Klose-Gedächtnis-Salto

Bis kurz vor der Pause haben die Lautrer in Folge alles im Griff und nach 42 Minuten sehen die Zuschauer dann zwei Kabinettstückchen. Florian Pick setzt sich gegen mehrere Rostocker Gegenspieler durch und hat zugegeben auch ein wenig Glück, dass er in Ballbesitz bleibt. Was dann folgt, ist aber phänomenal: Pick drischt den Ball mit all dem Selbstvertrauen der wenigstens für ihn bisher gut gelaufenen Saison in den Winkel, sein bereits zehntes Saisontor im 16. Einsatz. Eine tolle Quote! Der Top-Torschütze jubelt danach per Salto und steht diesen wie Miroslav Klose zu seinen besten Betze-Zeiten. Erst nach diesem Treffer wird es im Fritz-Walter-Stadion ein bisschen lauter, nachdem zuvor meistens die rund 1.500 mitgereisten Rostocker zu hören waren. Von der mit insgesamt 18.009 Zuschauern gefüllten Tribünen ertönt beim Halbzeitpfiff tosender Applaus. Ein Lob für die gute Leistung ihrer Roten Teufel.

Fans kritisieren erneut scheidende FCK-Führungsriege

Rostocks Trainer Jens Härtel muss in der Halbzeit ziemlich sauer gewesen sein, denn sein Team ist weit vor dem Gastgeber wieder auf dem Platz. Die FCK-Fans zeigen zum Wiederbeginn zwei Spruchbänder und kritisieren damit wie schon bei den Heimspielen zuvor die FCK-Führungsetage. In der Westkurve ist zu lesen: "4-Säulen am Arsch, ihr Verräter verschenkt unseren Verein!" Von Oberrang der Nordtribüne regnet es zur gleichen Zeit Geldscheine auf den Unterrang, wo der potenzielle FCK-Investor Flavio Becca sitzt: "Hier noch das Geld für deine Mitsprache".

Die Rostocker haben nun viel den Ball, wissen damit aber nur bedingt etwas anzufangen. Lautern hat weiter eine Menge Torchancen. Wann konnte man das zuletzt nach einem Heimspiel schreiben? Hansa-Keeper Markus Kolke schwingt sich zum besten Akteur seines Teams auf und hält die Schüsse von Hendrick Zuck (50.), Pick (64.) und Janik Bachmann (87.) bravourös. Vor Bachmanns Abschluss trifft der eingewechselte Andri Bjarnason zudem noch den Pfosten. Wie schon in Uerdingen vor zwei Wochen können die Roten Teufel am Ende noch viel höher gewinnen.

Publikum honoriert gute Leistung ihrer Mannschaft

Die in allen Mannschaftsteilen an diesem Tag souveräne Leistung der Lautrer wird gegen Ende des Spiels dann auch vom Publikum honoriert. Nach 75 Minuten zeigt die Westkurve eine Schalparade, fünf Minuten später kommt es sogar zu zarten Wechselgesängen mit der Südtribüne: "Eff Cee Kaa! Eff Cee Kaa!" Sinnbildlich für den tollen Einsatz an diesem Tag ist Rechtsverteidiger Dominik Schad, der nach 87 Minuten einem fast schon verlorenen Ball hinterrennt und seinen Gegner so zwingt, den Ball ins Aus zu schlagen.

Nach zwei Siegen in Folge haben die Lautrer den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf vier Punkte ausgebaut und ans breite Tabellen-Mittelfeld angeknüpft. Das war Anfang November so nicht unbedingt zu erwarten. Am kommenden Spieltag gilt es nun bei Viktoria Köln, die guten Leistungen aus den vergangenen beiden Partien zu bestätigen. Vielleicht reden wir dann in ein paar Wochen wieder über eine ganz neue Serie. Weiter so!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Flo

Weitere Links zum Thema:

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