Im Blickpunkt: Vorstellung des neuen FCK-Trainers Dimitrios Grammozis

"Der FCK ist für mich eine Herzensangelegenheit"

"Der FCK ist für mich eine Herzensangelegenheit"


Dimitrios Grammozis ist neuer Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern. Wir haben die Aussagen von seiner ersten Pressekonferenz zusammengefasst.

- Pressemitteilung | Dimitrios Grammozis ist neuer FCK-Trainer
- Fotogalerie | Vorstellung des neuen FCK-Trainers Dimitrios Grammozis

Der 45 Jahre alte Grammozis, der von 2000 bis 2005 schon in der Bundesliga für den FCK spielte, hat laut Medienberichten einen Vertrag bis 2025 unterschrieben. Er bringt seinen Co-Trainer Sven Piepenbrock mit, der restliche Staff bleibt so wie bei Grammozis' Vorgängern Dirk Schuster und Sascha Franz. Heute stellte sich der in Wuppertal geborene Deutsch-Grieche im Medienzentrum des Fritz-Walter-Stadions vor, mit dabei waren drei Kamerateams und rund 20 Journalisten.

Der neue FCK-Cheftrainer Dimitrios Grammozis über ...

... die Verhandlungen mit dem FCK: "Am Donnerstag, nachdem die Trainerentscheidung beim FCK gefallen war, habe ich ein Telefonat erhalten. Enis Hajri und Thomas Hengen (FCK-Sportdirektor und FCK-Geschäftsführer; Anm. d. Red.) wollten sich mit mir treffen. Das haben wir dann am nächsten Tag auch gemacht und relativ schnell gemerkt, dass es passen könnte. Die Gespräche waren top von den beiden, nicht nur top vorbereitet, sondern auch wie sie den Verein und die Mannschaft vorgestellt haben. Das hat mir imponiert und das Gefühl gegeben, dass das mein nächster Schritt ist, der richtig ist und den ich mit hundertprozentiger Überzeugung gehen kann. Als ich aus diesem Gespräch rausging, war es für mich schon klar, dass ich bereit bin."

... seine Rückkehr auf den Betze: "Es ist natürlich ein sehr schönes Gefühl, wenn man nach so vielen Jahren wieder zurückkehrt. Die Jahre auf dem Betzenberg sind bei mir hängen geblieben. Der FCK ist für mich nicht nur eine Verein, sondern eine Herzensangelegenheit. Einige Schrammen, die ich aufgrund meiner Spielweise damals davongetragen habe, erinnern mich auch an diese Zeit, die sehr intensiv und auch erfolgreich war."

... seine ersten Maßnahmen und seine Erkenntnisse vom Spiel in Magdeburg: "Die Mannschaft zu stabilisieren, ist ein wichtiges Thema und erstmal unser Hauptaugenmerk. Die zweite Halbzeit in Magdeburg war vielleicht weniger gut. Aber in der ersten Halbzeit habe ich auch viele gute Sachen gesehen. Wie die Jungs mit Mut und FCK-like nach vorne gespielt haben, so wie wir uns das vorstellen. Ich weiß, dass solche Phasen nicht einfach sind. Aber jetzt ist eine neue Zeitrechnung und das habe ich den Jungs auch schon gesagt: Alles was vorher war, zählt nicht mehr. Jeder kann sich neu beweisen. Wir wollen die Energie reinbringen, die dieser Verein auch verkörpert. Und die erste Einheit gestern hat mir schon gezeigt, dass die Mannschaft diesen Weg ebenfalls einschlagen will."

... sein Debüt vor fast ausverkauftem Haus im DFB-Pokal-Achtelfinale: "Brutale Vorfreude! Das sind Spiele, die man sich erträumt und die man gerne miterleben möchte. Wir werden natürlich versuchen, diese Energie, die das Stadion und die Fans ausstrahlen, auf den Platz mitzunehmen und auch wieder zurückzugeben. Ich glaube, dass dieses Zusammenspiel vom Platz und der Tribüne noch enger miteinander verstrickt sein muss."

... seine grundsätzliche Fußball-Philosophie: "Stabilität bedeutet nicht immer Passivität. Wir sollten nicht den Fehler machen, nur noch defensiv zu denken und nur noch das Tor zu verteidigen. Wichtig ist, in der Defensive eine gewisse Kompaktheit herzustellen, aber trotzdem immer Aktivität auszustrahlen und das auch dem Gegner zu zeigen. Wir wollen uns nicht einigeln, sondern auch selber was fürs Spiel tun, mit Ball Torchancen kreieren, längere Ballbesitzphasen haben."

... die Einschätzung seiner neuen Mannschaft: "Die Spieler haben im Laufe dieser Saison schon gezeigt, zu was sie fähig sind und was für super Jungs in dieser Mannschaft stecken. Der Kopf spielt natürlich immer mit, gerade nach einer Negativphase ist der mentale Bereich wichtig. Aber der Kader ist gut aufgestellt, hat talentierte und erfahrene Spieler."

... seine Einschätzung in punkto Spielsystem: "Wir haben Jungs, die verschiedene Systeme spielen können. Wir sollten aber nicht den Fehler machen, jetzt alles auf den Kopf zu stellen. Dazu haben wir gar nicht die Zeit und außerdem haben die Spieler sich im bisherigen System auch wohlgefühlt. In den ersten Gesprächen hat mir jedenfalls keiner was anderes gesagt. Wichtiger ist erstmal die Kompaktheit, dass wir gut zusammenstehen auf dem Feld. Denn dann können wir individuelle Fehler auch besser ausgleichen."

... die 20 Monate lange Auszeit nach seinem letzten Trainerjob bei Schalke 04: "Die letzten zehn, zwölf Jahre, seit ich ins Trainergeschäft eingestiegen bin, waren sehr, sehr anstrengend und von viel Aktivität geprägt. Ich war viel unterwegs, habe meine Familie, meine Kinder kaum gesehen. Natürlich ist man als Trainer immer traurig, wenn die Wege mit dem Verein sich trennen. Auf der anderen Seite hat mir aber die Zeit mit meiner Familie auch sehr gut getan. Und ich konnte meine bisherige Trainerzeit gut reflektieren: Was habe ich gut gemacht, wo kann man sich noch verbessern? Natürlich habe ich nicht nur zuhause auf der Couch gelegen, sondern ich habe mir viele Spiele im Stadion und auf Video angeschaut, mich mit meinem Co-Trainer immer up to date gehalten."

... Erinnerungen an seine frühere Zeit als Spieler des FCK: "Meine Erinnerung ist, dass ich immer der beste Mann auf dem Platz war (lacht). Wie ich Fußball gespielt habe oder auch wie ich aufgewachsen bin, das hat mich geprägt und das verlange ich als Trainer auch von meinen Spielern: Arbeiten und hundert Prozent geben. Ich habe nur schöne Erinnerungen an meine Spielerzeit beim FCK. Aber es ist auch wichtig, dass man nicht zu sehr in der Vergangenheit lebt."

... die damalige gemeinsame Spieler-Zeit mit Thomas Hengen: "Thomas ist genauso ein Typ wie ich. Er war einer von denen, die dem Verein damals ihren Stempel gegeben haben, zumal er ja auch hier aus der Region kommt. Er hat in jedem Spiel hundert Prozent gegeben und deshalb haben wir uns auch gut ergänzt, auf und neben dem Platz."

... ihm schon bekannte Akteure im aktuellen FCK-Kader: "Andi Luthe kenne ich noch aus meiner Zeit in Bochum. Er ist jemand, der erfahren genug ist, so eine Situation wie jetzt mit dem Team anzugehen. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich diesen Austausch jetzt mit ihm habe und er ist ein wichtiger Faktor für uns."

» Zum Video: Pressekonferenz zur Vorstellung von Dimitrios Grammozis

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas Hilmes

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Dimitrios Grammozis neuer Trainer des FCK

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