Im Blickpunkt: Mitreisende Fans im USA-Trainingslager

"Lautre is great again": Mit den Roten Teufeln in Amerika

"Lautre is great again": Mit den Roten Teufeln in Amerika

Fotos: Weiß (4), Walter (1)

Betze international! Wenn der 1. FC Kaiserslautern in die USA fliegt, wollen natürlich auch die besonders treuen und reisefreudigen Anhänger nicht fehlen. Zwei von ihnen haben uns von ihren bisherigen Erlebnissen und Impressionen erzählt.

- Fotogalerie | Fan-Impressionen aus dem FCK-Trainingslager in den USA

Schon seit dem 19. Juni reist Stefan Weiß aus Hochstadt in der Südpfalz mit drei Freunden durch die USA. Die Planungen, den FCK ins Trainingslager zu begleiten, begannen gleich nach dessen Bekanntwerden im Januar. "Für mich persönlich stand früh fest, dass ich da unbedingt dabei sein will", sagt Stefan, den in der Fanszene alle nur "Waeze" nennen, im Gespräch mit Der Betze brennt. Bevor er aber anfängt, darüber zu erzählen, liegt ihm noch etwas anderes auf dem Herzen: "Ich muss aber an dieser Stelle gleich mal vorneweg schicken: Meiner Frau und meiner Tochter gehört ein ganz großer Dank. Beide müssen über das Jahr schon genug auf mich verzichten und dann kommt der Verein noch mit solchen Terminen um die Ecke."

Nach der Veröffentlichung des Spieltermins in Louisville ging es für das Reise-Quartett ans Buchen von Flügen, Mietwagen und Hotels. "Auf ein Reisebüro haben wir nicht zurückgegriffen, sondern alles über die bekannten Plattformen gebucht. Wir haben natürlich davor viel recherchiert und geschaut, dass alles finanziell im Rahmen bleibt, die Hotels aber auch durch Lage und Ausstattung glänzen können." Die Vier seien zwar ein bunt gemischter Haufen, bisher funktioniere aber alles sehr gut. "Natürlich muss man immer schauen, dass man Kompromisse findet, da der eine lieber einen Bohnen-Taco essen möchte und der Rest vielleicht doch lieber einen Burger. Nichtsdestotrotz eint uns am Ende aber doch alle die Liebe zum Fußball, die zum FCK und zu günstigem Bier", schmunzelt Stefan. 

Über Island in die USA - Viel Groundhopping mit eingeplant

Seine Anreiseroute mutet wie die einiger anderer FCK-Anhänger auf den ersten Blick kurios an. "Ich persönlich bin über Island gekommen, während zwei der Reisegruppe nach dem Spiel in Minneapolis am 29. Juni noch weiter nach New York fliegen. Aufgrund des 25-jährigen Fanclub-Jubiläums der Houschder Hainbachteufel am kommenden Samstag war das für mich leider nicht mehr realisierbar", bedauert der 38-Jährige. "Wir sind am 16. Juni nach Island geflogen und haben wir uns noch drei Fußballspiele angeschaut, unter anderem das EM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei. Schon auf der Fähre zu einem Spiel sind wir auf einen anderen Betze-Fan gestoßen, welcher ebenfalls unterwegs ins Trainingslager war. Zwischen den beiden Spielen wollte der aber nochmal zum Mark-Forster-Konzert daheim im Fritz-Walter-Stadion." Von Island aus ging es dann ins Flugzeug in die USA. Für Stefan ist es seiner Erinnerung nach das mittlerweile fünfte Trainingslager mit den Roten Teufeln. "Ich war schon bei früheren Trainingslagern dabei, zum Beispiel in der Schweiz und Österreich. Da haben wir aber nur die Spiele besucht. Es gab aber auch schon mehrtägige Trips nach Spanien und in die Türkei."

Spielankündigung an der Autobahn

In den USA angekommen, ging es für die vier FCK-Fans dann von Chicago nach Louisville zum ersten Spiel der Roten Teufel (Ergebnis: 2:1 für die Roten Teufel). "Das Spiel und das ganze Drumherum in Louisville wird sicher für alle Beteiligten unvergessen bleiben", berichtet Stefan von einem besonderen Erlebnis. "Es waren magische Momente, die sicher einen ganz besonderen Platz in meinem Fan-Leben einnehmen werden. Den ganzen Tag lag der Duft von Betze International in der Luft. Sei es beim Treffpunkt in der Bar, im Stadion oder in der zuvor erprobten Karaoke Bar, wo zusammen mit einigen Einheimischen noch bis tief in die Nacht gefeiert wurde." Riesige Werbetafeln, die den Besuch des FCK angekündigten, seien schon vom Highway aus zu sehen gewesen. "Es wurde alles getan, um für den Fan ein schönes Event zu kreieren. Aber das gehört in den USA wohl auch dazu." Wie Stefan berichtet, sei man in Louisville natürlich auf viele bekannte, aber auch auf bisher noch unbekannte Gesichter gestoßen. "Wir sind mit vielen Betze-Fans ins Gespräch gekommen. Man kann sich aber nicht vorstellen, wie viele Einheimische durch das Land geflogen sind, um ihren FCK zu unterstützen und auch von den vorher bekannt gemachten Treffpunkten rege Gebrauch gemacht haben."

Gruppenfoto der Reisecrew aus Deutschland

Die Route 66 als unvergessliches Erlebnis

Am Wochenende ging es für Stefan und seine Kumpels dann wieder nach Chicago. Auch hier stand natürlich Fußball im Plan, die vier besuchten die Gold-Cup-Begegnung zwischen den USA und Jamaika. "Am Freitag sind wir von St. Louis nach Chicago einen Teil der ehemaligen Route 66 abgefahren. Das war ein sehr großes Highlight auf der bisherigen Tour", berichtet Stefan. "Nun haben wir die nicht gerade kleine Strecke nach Hamilton in Kanada zurückzulegen. Dort wollen wir auch wieder Fußball schauen und die Niagarafälle besichtigen." Um zum zweiten FCK-Spiel nach wieder rechtzeitig nach Minneapolis zu kommen, blieben zwei Tage, um die rund 1.500 Kilometer zurückzulegen. "Das wird sicher nochmal eine anstrengende Tour. Wir achten aber darauf, dass wir unterwegs immer mal wieder stoppen, um uns Land und Leute oder die ein oder andere Sehenswürdigkeit anzuschauen."

Der Gästeblock im Stadion von Louisville

Man sei auf alle Fälle gespannt, was bei der zweiten USA-Partie der Roten Teufel noch so alles los sein werde und was der Tag mit sich bringe. "Das wird aber garantiert auch wieder ein unvergesslicher Tag, zumal sich zum Spiel gegen Minnesota vermutlich noch ein paar mehr Fans aus der Heimat einfinden werden und man sportlich dieses Mal auf einen Erstligisten trifft", blickt Stefan auf den zweiten Test in Minneapolis (20:30 Uhr Ortszeit am Mittwoch, 2:30 Uhr MESZ am Donnerstag) voraus. Für das nächste Trainingslager hat er einen ganz speziellen Wunsch: "Falls hier jemand von den Offiziellen mitliest: Nächstes Jahr bitte Südostasien, da ist das Bier billiger!"

Geschwister zusammen unterwegs: Elf Tage Mexiko, zehn Tage USA

Die Reise von Anna Walter und ihrem Bruder Daniel aus Haßloch in der Vorderpfalz begann schon am 10. Juni. Bevor es für die Geschwister in die USA ging, ließen es sich beide noch elf Tage in Mexiko bei einem Strandurlaub gut gehen. "Das ist tatsächlich mein erstes Trainingslager. Seit bekannt war, dass der FCK in den USA fliegt, haben wir mit der Planung angefangen. Wir haben die Reise mit einem Reisebüro gebucht und wurden hier gut beraten", erzählt die 29-Jährige im Gespräch mit Der Betze brennt. "In Mexiko haben wir unter anderem Tagesausflüge zur Ruinenstätte Chichén Itzá und zum Nationalpark Sian Ka'an gemacht." Obwohl sie nur zu zweit unterwegs seien, sei die Stimmung gut, sagt Anna, die eine Dauerkarte in der Westkurve besitzt und regelmäßig auch Auswärtsspiele besucht.

Am 20. Juni ging es für die Geschwister dann von Cancun in die USA. Beim 2:1-Sieg des FCK gegen Louisville saßen beide im Gästeblock. Nach dem Abpfiff sei das Schuster-Team noch zu den Anhängern gekommen, berichtet Anna. "Die Mannschaft ist zu uns an die Tribüne gelaufen und stand kurz für Autogramme und Fotos zur Verfügung." Ein Selfie mit dem Doppeltorschützen Terrence Boyd war für Anna dann doch noch drin. "Als die Mannschaft da war, haben wir stimmungsmäßig nochmal volle Power gegeben. In dem Spiel in Louisville fand ich gut, dass Dirk Schuster mal allen Spielern die Chance gegeben hat, sich zu präsentieren." Am Tag nach dem Spiel in Louisville seien sie und ihr Bruder dann nach Chicago gefahren. "Wir haben uns dort die Stadt angesehen. Der Blick auf Chicago aus dem 103. Stock des Willis Towers war dort mein absolutes Highlight." Außerdem seien beide beim Länderspiel zwischen den USA und Jamaika ebenso wie die andere Lautrer Reisegruppe im Stadion gewesen.

Fan-Selfie mit Terrence Boyd

Um Informationen zu bekommen, habe man sich eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, in der sich die mitreisenden FCK-Fans gegenseitig Hinweise und Tipps geben. "Vor ein paar Tagen gab es beispielsweise die Möglichkeit, mit der Mannschaft zusammen in Minneapolis Fußball zu schauen. Da wir aber noch nicht in der Region sind, konnten wir das nicht machen", berichtet Anna. Am Dienstag geht es nun weiter nach Minnesota zum zweiten FCK-Spiel, das in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 02:30 Uhr deutscher Zeit angepfiffen wird. Dort wolle man sich dann auch noch eine Trainingseinheit der Roten Teufel anschauen. Spätestens seit der Bestellung der Dauerkarte ist die Neugier auf die neue Spielzeit bei Anna sehr groß. "Es macht Spaß, die Mannschaft hier auf dem Platz zu sehen und anzufeuern, auch wenn es nur Testspiele sind. Von daher haben die Spiele hier in den USA die Vorfreude auf die Saison definitiv gesteigert."

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: FCK absolviert Sommer-Trainingslager 2023 in den USA

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