Im Blickpunkt: Trainer, Mannschaft, Standards und die Heimspiele

Fünf Fragen vor dem Saisonbeginn

Fünf Fragen vor dem Saisonbeginn


Die Saison 2019/20 steht vor der Tür, am Samstag wird es für den 1. FC Kaiserslautern und seine Fans wieder ernst. Wie vor jedem Neustart gibt auch diesmal Fragen, auf die die Mannschaft Antworten geben muss.

1. Beheben die Neuzugänge die entscheidenden Schwachstellen?

Nicht nur bei Standards hatten die Roten Teufel Nachholbedarf. Ganz grundsätzlich traten in der vergangenen Saison Schwachstellen in der Lautrer Mannschaft in verschiedenen Spielphasen auf. Mit punktuellen Verstärkungen wollten die Kaderplaner diese beheben und zugleich das Gerüst der vergangenen Saison erhalten.

"Große" Namen sucht man unter den Neuzugängen vergeblich, auch wenn eine stattliche Summe bewegt wurde. Mit den Würzburgern Skarlatidis und Bachmann kamen in jedem Fall zwei Leistungsträger von Ligakonkurrent Würzburg, die Schlüsselpositionen beim FCK aufwerten. Sturmtank Bjarnason schließt die durch Lukas Spalvis' Ausfall entstandene Lücke im Angriff. Philipp Hercher dürfte den Konkurrenzkampf ebenso anheizen wie Matuwila, Avdo Spahic und Manfred Starke. Trainer und Team sind gefordert, die Neuzugänge schnell zu integrieren - ist dann die erhoffte Qualitätssteigerung im Kader erkennbar?

2. Bestätigen Lennart Grill, Carlo Sickinger und Co. ihr Potential?

Carlo Sickinger, Christian Kühlwetter, Lennart Grill, Florian Pick und Dominik Schad - gleich mehrere junge Talente haben in der vergangenen Saison den Durchbruch im Profiteam der Roten Teufel geschafft. Weitere (Antonio Jonjic) lauern. Vor allem Grill und Sickinger gelten als Zukunftshoffnungen. Während der Torhüter ein Angebot des FC Augsburg ausgeschlagen hat, wurde Sickinger mit Schalke 04 in Verbindung gebracht. Auch Kühlwetter und Schad dürften das Interesse höherklassiger Klubs geweckt haben.

Wie von Martin Bader angekündigt, hat der FCK keinen der vielversprechenden Spieler aus finanziellen Erwägungen abgeben müssen. Nun sind sie am Zug: In der neuen Saison müssen die Jungprofis ihr Potential wieder unter Beweis stellen, sich steigern und Leistungsträger werden. Bestätigen sie das, was sich Fans und Verantwortliche von ihnen erhoffen, kommt es dem FCK aus sportlicher (und wirtschaftlicher) Sicht nur zugute.

3. Ist Sascha Hildmann ein Aufstiegstrainer?

Als Sascha Hildmann den Trainerjob auf dem Betzenberg zum Ende der vergangenen Hinrunde übernahm, wurde der gebürtige Kaiserslauterer vor allem durch seine emotionale Verbundenheit zum FCK definiert. Doch es wird auch in Hildmanns Interesse liegen, vor allem stichhaltige Argumente auf sportlicher Ebene zu liefern. Nach Amtsantritt war es ihm gelungen, die Roten Teufel einigermaßen zu stabilisieren und eingefahrene Muster aufzubrechen. Folgt jetzt der nächste Schritt?

Tempo, Zielstrebigkeit und taktische Variabilität - Hildmann hat Erwartungen geweckt, durfte das Team jetzt personell mitgestalten und hat eine komplette Sommervorbereitung hinter sich. Gelingt ihm der erhoffte, dauerhafte sportliche Erfolg mit Mut, Leidenschaft und Feuer? Hildmann wäre dann wohl weit mehr als "nur" ein Sympathieträger…

4. Werden die Roten Teufel bei Standards wieder gefährlich sein?

Es ist seit zwei Spielzeiten ein leidiges Thema: Der FCK strahlt bei Standards kaum Gefahr aus. Gerade in der 3. Liga sind ruhende Bälle oftmals der Schlüssel für Siege und Punktgewinne. Sascha Hildmanns Frust wuchs in der vergangenen Rückrunde angesichts der eklatanten Harmlosigkeit bei Ecken und Freistößen immer weiter an. Und auch auf den Tribünen ging bei der x-ten auf Kniehöhe vor das Tor geschlagenen Ecke ein entnervtes Raunen durch die Zuschauer.

Mit Andri Bjarnason, Janik Bachmann und José-Junior Matuwila hat der FCK nun durchsetzungsstarkes, großgewachsenes Personal verpflichtet. Allerdings glänzten alle drei in der Vergangenheit nicht gerade durch Kopfballgefahr, ja Matuwila betonte in der Vorsaison sogar explizit, kein kopfballgefährlicher Spieler zu sein. Vielleicht fügt es sich trotzdem irgendwie - immerhin steht mit Simon Skarlatidis ein exzellenter Standardschütze bereit. Es wäre dringend notwendig.

5. Wird der FCK endlich wieder zu einer Heimmacht?

Nur sieben (von 19) Heimspielen hat der FCK in der vergangenen Saison gewonnen. Trotzdem verzeichneten die Lautrer den besten Zuschauerschnitt in der 3. Liga. Es wird Zeit, dass die Mannschaft die Treue ihrer Fans wieder belohnt und den Betzenberg endlich zur Festung macht. Einfacher wird es nicht: Auch in der kommenden Saison werden gegnerische Mannschaften, Fans und Trainer ihre Partie im Fritz-Walter-Stadion als ein Saisonhighlight betrachten. Dem gilt es sich entschlossen entgegenzustellen.

Letztlich kann es das Team so auch schaffen, konstant Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion zu locken und der klammen Vereinskasse damit den einen oder anderen Extra-Euro zukommen zu lassen. Und sind gemeinsam gefeierte Heimsiege nicht das beste Fundament für den übergreifenden Schulterschluss zwischen Rasen und Tribüne?

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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