Im Blickpunkt: Die Nachwuchsteams des FCK

Was macht der Unterbau?

Was macht der Unterbau?

Die U23 des FCK belegt derzeit den 7. Tabellenplatz in der Regionalliga Südwest; Foto: 1. FC Kaiserslautern

Ungeduldig warten die Fans des 1. FC Kaiserslautern nach dem 4:0-Erfolg beim FSV Frankfurt auf das Ende der Länderspielpause. Während einige unserer Spieler noch mit ihren Nationalteams um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilienkämpfen, herrscht Stillstand in den oberen Ligen Fußball-Deutschlands. So auch in den Spielklassen unserer Nachwuchsteams. Wir wollen diese Zeit nutzen und einen Blick auf den Unterbau der ersten Mannschaft werfen.

Die zweite Mannschaft unseres FCK bekam im Sommer prominenten Zuwachs: Alexander Bugera sollte die U23 mit seiner Erfahrung unterstützen und für die erste Mannschaft als Backup-Profi weiter zur Verfügung stehen. Außerdem kamen aus der eigenen U19 Michael Schindele, Tobias Bräuner, Marcell Öhler, Halil Hajtic und Marvin Leonhardt nach oben. Dazu gesellten sich die Neuverpflichtungen Yannick Bach (vorher 1. FC Saarbrücken), Mario Müller (Karlsruher SC II), Pascal Stork (Viktoria Griesheim U19) und Sebastian Sonnenberger (Würzburger Kickers). Zurück kehrte außerdem Ricky Pinheiro, der 2008 für unsere erste Mannschaft debütierte (und dabei sogar einmal traf), 2011 den Verein verließ und nun über die Zwischenstationen Neunkirchen und Kassel doch wieder beim FCK II anheuerte. Einige Jugendspieler schafften auch schon die ersten – mal mehr und mal weniger großen – Schritte in Richtung Profimannschaft. Bereits im Sommer unterzeichnete der Linksverteidiger Jean Zimmer seinen ersten Profivertrag. Michael Schindele und Jan-Lucas Dorow durften am Donnerstag beim 5:0-Testspielsieg in Idar-Oberstein ran, wobei letzterer sogar einen Treffer beisteuern konnte. Außerdem durfte diese Woche U19-Talent Manfred Oseido-Kwadwo beim Training der Profis reinschnuppern. Im Gegenzug sind auch einige Spieler der ersten Mannschaft bei der U23 aktiv, entweder um sie langsam wieder aufzubauen oder weil sie momentan keine Chance auf einen Platz im Profikader haben. Gegen Offenbach standen zum Beispiel Ariel Borysiuk, Christopher Drazan und Mimoun Azaouagh auf dem Platz.

Acht Spieler verließen das Team von Konrad Fünfstück im Sommer, darunter der zweite Keeper Chris Keilmann (Eintracht Trier) sowie der mit 13 Treffern erfolgreichste Torschütze und Derbyheld Sascha Wolfert (Wehen Wiesbaden).

Das erste Saisonspiel der „kleinen Roten Teufel“ ging zu Hause gegen die zweite Mannschaft des SC Freiburg mit 1:2 verloren – dafür legte der FCK II danach eine klasse Serie hin: 13 Spiele in Folge blieb das Team ungeschlagen, wodurch man zeitweise auf drei Punkte zu einem potentiellen Aufstiegsplatz (die beiden ersten Ränge berechtigen zur Teilnahme an der Relegation) heran kam. Dass es nicht höher hinaus ging, ist der Tatsache geschuldet, dass die U23 während dieser Zeit auch acht Mal Unentschieden spielte. Eine Krankheit, unter der auch die erste Mannschaft seit Jahren leidet, mal mehr und mal weniger schlimm.

Ein Highlight der bisherigen Runde war definitiv das Derby beim SV Waldhof Mannheim, welches 1:1 endete. Jan-Lucas Dorow erzielte dabei den Ausgleich für die „Amateure“ in der Nachspielzeit. Damit blieb auch im fünften Duell beider Mannschaften in der Regionalliga Südwest der FCK ungeschlagen – der letzte Waldhof-Sieg gegen eine Lautrer Mannschaft liegt gar sieben Spiele und 17 Jahre zurück. Nach der Niederlage gegen die zweite Mannschaft von Eintracht Frankfurt und dem gleichbedeutenden Ende der Serie gewannen die Roten Nachwuchsteufel letzte Woche zu Hause gegen die Offenbacher Kickers mit 2:0. Nächsten Samstag geht es zum FC Homburg, einem direkten Konkurrenten im Kampf um die Aufstiegs-Relegationsplätze zur 3. Liga.

Unsere A-Jugend musste im Sommer ebenfalls einige Abgänge hinnehmen, darunter die letztjährigen Leistungsträger Florian Pick (Schalke 04) und Mario Rodriguez (Borussia Mönchengladbach). Nach einer starken Saison 2012/13 stieg die U19 letztendlich verdient aus der Regionalliga in die Bundesliga auf und erreichte im DFB-Junioren-Vereinspokal sogar das Finale, unterlag dort aber dem Bundesligisten 1. FC Köln knapp mit 0:1. Dieses Jahr war leider nach einem 2:3 im Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt Schluss. Für den DFB-Pokal müssen sich unsere A-Junioren über das Verbandspokalfinale nächsten Sommer qualifizieren. Gegner wird hier der SV Gonsenheim oder – wie in den letzten Jahren Usus – der FSV Mainz 05.

In der Liga steht die U19 auf dem 11. Tabellenplatz, wobei ab Rang 12 die Abstiegszone beginnt. Zurzeit hat der FCK vier Punkte Vorsprung auf ebendiesen Platz, den zur Zeit der Karlsruher SC inne hat. Letztes Wochenende gewannen die A-Jugendlichen beim Tabellenletzten Wacker Burghausen mit 5:3, als nächstes steht die Partie bei 1860 München im Grünwalder Stadion an.

Zum Abschluss noch ein kurzer Blick auf die Jüngsten unseres „Leistungsbereiches“: Letzte Saison stieg die U17 sportlich aus der Bundesliga ab, profitierte jedoch von dem Umstand, dass in der Oberliga Baden-Württemberg gleich vier zweite Mannschaften, die nicht aufstiegsberechtigt sind, auf den ersten vier Rängen lagen. Im Sommer kam Trainer Philipp Dahm vom Frauen-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt auf den Betzenberg und übernahm die B-Jugend. Sportlich läuft es dieses Jahr leider noch nicht rund: Nach elf Spieltagen steht der FCK auf dem 12. und damit auf einem Abstiegsplatz der Bundesliga Süd/Südwest. Der bisher letzte Sieg gelang am 29. September gegen den FC Augsburg. Vergangenen Samstag unterlagen die Roten Teufel beim 1. FC Nürnberg mit 1:3. Auch unsere B-Junioren treten am nächsten Spieltag gegen die Löwen aus München an – hier aber zu Hause auf dem Fröhnerhof im Sportpark „Rote Teufel“.

In den letzten Jahren hat unsere Jugend Profis wie Willi Orban, Dominique Heintz, Julian Derstroff und Steven Zellner hervorgebracht – von unseren Torhütern aus Deutschlands bester Torwartschule ganz zu schweigen. Es lohnt sich also, auch den Unterbau der A-Mannschaft im Blick zu behalten. Langfristig wird das Niveau unserer Jugendarbeit und unsere Attraktivität für junge Talente in der Region durch den Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums steigen. Und eine gute Jugendarbeit ist unerlässlich für einen finanziell nicht ganz so gut ausgestatteten Verein wie den 1. FC Kaiserslautern.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: grumbeerstambes

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