Im Blickpunkt: Wer wird neuer Mannschaftskapitän des FCK?

Die K-Frage

Die K-Frage


FCK-Trainer Franco Foda möchte diese Woche im Trainingslager den neuen Mannschaftskapitän des 1. FC Kaiserslautern bestimmen - Christian Tiffert wird das Amt nach ersten Wasserstandsmeldungen nicht weiterführen. Wir haben innerhalb der Redaktion von „Der Betze brennt“ eine Blitzumfrage gestartet und unterschiedliche Antworten erhalten.

Tobias Sippel ist mein FCK-Kapitän!

von Marky

In dieser verfluchten Rückrunde gab es wahrlich nur wenige Augenblicke, die dem Selbstverständnis der Roten Teufel gerecht wurden. Als Tobias Sippel sich erst todesmutig den Wolfsburger Angreifern entgegen schmiss und dann Ball samt Gegner aus der Gefahrenzone beförderte, reckten tausende FCK-Anhänger die Faust. Es war Sippels erster Einsatz, nachdem er rund ein Jahr zuvor seinen Stammplatz an Kevin Trapp verloren hatte. Ein Jahr, in dem der Höhenflug des Publikumslieblings und Mädchenschwarms jäh endete. Ein Jahr, in dem Sippel vom Popstar zum Poppstar auf Seite 1 der „Bild“ wurde.

Als Sippel gegen Wolfsburg das erste Mal wieder den FCK-Kasten hütete, waren die blonden Strähnchen verschwunden. Mit Drei-Tage-Bart, Kurzhaarschnitt und ernster Miene kam er auf den Platz. Nicht viele hätten ihm dieses Comeback zugetraut. Einer schon: „Gerry hat mir immer das Vertrauen ausgesprochen und gesagt, dass meine Chance kommen wird“, sagte Sippel jüngst in einem Interview. Hinfallen, aber wieder aufstehen, niemals aufgeben und zurückkämpfen. Sippel hat FCK-Tugenden bewiesen. Er ist einer von uns - nicht nur, weil er seit der E-Jugend unser Trikot trägt, nicht nur, weil er 2008 im wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte dem Druck standhielt. Sein Mut, sein großes Herz, seine Emotionalität erinnern mich an Gerry Ehrmann. Sippel ist ihm von all seinen Flugschülern am ähnlichsten.

„In der neuen Saison will ich Verantwortung auf und neben dem Platz übernehmen“, kündigt Sippel an. Einen Leader haben wir in der vergangenen Saison schmerzlich vermisst. Christian Tiffert konnte und wollte wohl auch nicht führen. Und auch im neuen Team scheinen die Antreiber rar gesät. „Seit ich spiele, hat irgendwie jeder Trainer gesagt, dass ich in diese Rolle reingehöre“, sagt Sippel. Reingewachsen ist er erst jetzt. Tobias Sippel ist mein FCK-Kapitän für die kommende Saison!

Matze for Captain!

von Thomas

Mathias Abel ist schon länger Lautrer, als jeder andere im aktuellen FCK-Kader - er wurde 1981 in Kaiserslautern geboren und ist es somit sein Leben lang. Das erklärt auch, warum er als etablierter Bundesligaspieler im Sommer 2008 einen Fünfjahresvertrag bei seinem Heimatverein unterschrieb, der wenige Wochen zuvor noch fast in die dritte Liga abgestiegen wäre. Auch die Verletzungsprobleme, die ihn damals plagten, spielten bei dieser Entscheidung eine sicher nicht zu vernachlässigende Rolle. Noch zwei Jahre lang hatte Abel mit den Folgen von Kreuzbandriss und Co. zu kämpfen, biss sich aber durch und wurde endlich zu einem festen, aktiven Bestandteil „seiner“ Mannschaft. Von 2006 bis 2010 hatte er verletzungsbedingt nur acht Ligaspiele bestritten und startete dann quasi seine zweite Profikarriere - ist das nicht genau der Kampfgeist, der zum Betze passt wie zu kaum einem anderen Verein?

Mit seinen 31 Jahren ist Mathias Abel einer der erfahrensten Spieler beim FCK, der die jüngeren führt und ihnen die Werte dieses Vereins vermittelt. Seit seiner Rückkehr in die Pfalz ist er fester Bestandteil des Mannschaftsrats und durfte deshalb aushilfsweise schon ein paarmal die Kapitänsbinde tragen. Auch gegenüber den Fans zeigt Abel stets seine Identifikation - man achte nur einmal darauf, wer nach jeder Partie derjenige ist, der die Mannschaft zum Abklatschen in die Westkurve beordert, während die ersten Mitspieler schon in Richtung Dusche abdrehen. Und auch dass Abel aus Sicht einiger kein unumstrittener Stammspieler ist, dürfte sich in der zweiten Liga schnell relativieren. Zumal die sportliche Statistik ohnehin für Lauterns Nummer 6 spricht: Mit Mathias Abel wurden in den letzten zwei Jahren deutlich mehr Punkte gesammelt als ohne ihn. Kampfgeist, Identifikation und sportlicher Erfolg münden deshalb in meinem Vorschlag: Matze for Captain!

Logische Schlussfolgerung: Gebt Dick das Kapitänsamt!

von Betzel

Rückblende, 27. August 2010: Der 1. FC Kaiserslautern fegt in seinem ersten Heimspiel nach der Rückkehr in die Bundesliga den FC Bayern mit 2:0 vom Platz. Einer der Aktivposten war damals Florian Dick, der auf seiner rechten Abwehrseite Bayern-Star Franck Ribery komplett ausschaltete. Mit ihm könnte ich mich als Kapitän anfreunden. Dick ist seit 2008 beim FCK und hat in dieser Zeit gezeigt, dass er ein Typ ist, der die Betze-Tugenden verinnerlicht hat. In der vergangenen Saison war er einer der wenigen Spieler, die sich wirklich gegen den drohenden Abstieg gewehrt haben, und überhaupt ist er ein Dauerbrenner im Trikot der Roten Teufel: 59 Erstliga- und 64- Zweitligapartien für den FCK kann derzeit kein anderer Spieler aufweisen.

Dicks Auftritte sind zwar technisch nicht immer die besten, aber man spürt von der ersten bis zur neunzigsten Minute, dass er will - da kann man auch mal über eine verunglückte Flanke hinwegsehen. Viel wichtiger ist, dass er grätscht, rackert, kampft und das Team mit seinen Aktionen auch mal wachrüttelt. Auch außerhalb des Platzes ist Dick zu einer festen Größe geworden, was nicht nur bei der emotionalen Aussprache nach dem letzten Spiel gegen Mainz deutlich wurde, wo er als einer der wenigen Spieler den Mumm hatte, aufzustehen und mit den Fans zu reden.

Seine ansonsten eher ruhige Art dürfte Dick als Kapitän nicht im Weg stehen, denn dieses Amt fordert keinen Lautsprecher oder Selbstdarsteller, sondern einen Typen, der notfalls auch mal mit der Faust (intern!) auf den Tisch haut. Wir brauchen einen erfahrenen Leader auf dem Feld, der sich nicht beim kleinsten Gegenwind mimosenhaft zurückzieht und an dem sich die junge Mannschaft orientieren kann. Ein Kapitän sollte ein Feldspieler sein, denn der schnelle Kontakt zum Schiedsrichter kann mitunter sehr wichtig sein. Darüber hinaus wird Florian Dick wohl auch in der kommenden Saison seinen Stammplatz sicher haben, deshalb wäre es nur logisch, ihm das Amt des Kapitäns zu geben.


Deine Meinung: Wer sollte neuer Mannschaftskapitän des 1. FC Kaiserslautern werden? Nimm an der Abstimmung teil und diskutiere mit uns im Forum.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Redaktion

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